OJOS DEL SALADO by E-Bike, Chile

Expedition, Film

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Von 0 auf 6890 Meter – Die erste E-Bike-Expedition auf den höchsten Vulkan der Erde

20. Januar 2017

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Expedition auf den Ojos del Salado, Chile

Am Donnerstagabend schauen wir wieder besorgt in den Himmel. Wieder kommt Neuschnee runter und wir diskutieren viel.

Um sechs Uhr wollen wir aufstehen und einen Versuch wagen, so weit wie möglich mit einem Fahrrad hinaufzukommen. Die Nacht auf knapp 5900 Metern bekommt uns gut und wir haben heute Morgen keine Schwierigkeiten aus den dicken Schlafsäcken zu kommen. Die ersten Sonnenstrahlen zeigen uns einen Pfad der steil hinauf führt. Es ist nicht einfach diesem Pfad weiter zu folgen, mal verliert er sich im Schnee, mal ist es einfach zu steil um mit dem Rad vorwärts zu kommen. Auch schaffen wir es nicht mehr genug Grip auf die Reifen zu bekommen und so schieben wir zu dritt das Rad hinauf. Es ist unglaublich anstrengend, keine fünf Meter bekommen wir das Rad am Stück bewegt m anschließend wieder zu verschnaufen. Die Schuhe graben sich teils tief in den Schnee oder in das lose Geröll. Immer wieder rutschen wir mehrere Fußlängen wieder abwärts, verkeilen die Schuhe erneut und drücken uns mit aller Kraft ab. So geht es 20 cm weiter nach vorne …

Pitt überprüft regelmäßig seine Insulinwerte um konstant mithelfen zu können. Auch Sebastian und Mike sind an ihrer Leistungsgrenze. Wir müssen langsamer werden, um nicht zu hyperventilieren. In dieser großen Höhe solche Lasten bergauf zu bekommen, fällt uns zusehends schwerer. Schritt für Schritt kämpfen wir uns hinauf. Drei Bergsteiger kommen uns vom Gipfel entgegen. Bis auf 6600 Meter hätten sie es geschafft, darüber ist aufgrund der Schneemassen kein Weiterkommen mehr. Ihre Fragen zielen jedoch auf unser Fahrrad ab – wieso wollt ihr hier Fahrrad fahren?

Gegen 12 Uhr schlägt das Wetter um und wir halten bei 6250 Meter inne. Mit dem Satellitentelefon versuchen wir einen verlässlichen aktuellen Wetterbericht zu bekommen, ob das Wetter nun komplett umschlägt oder ob wir weiter können. Der Bericht prophezeit nichts Gutes: Gewitter und erhebliche Neuschneemengen für heute und auch die kommenden zwei Tage.

Betrübt aber auch glücklich so weit hinaufgekommen zu sein, markieren wir den Punkt und beglückwünschen uns. 6250 Meter, knappe 600 Meter unterhalb des Gipfels, machen wir unsere „Gipfelfotos“ und beschließen schnell aus der Gefahrensituation zu kommen. Innerhalb von Minuten zieht es zu und nur noch 50 Meter Sichtweite erlauben uns, langsam wieder abzusteigen. Der Schnee wird heftiger und auch die Temperatur fällt ordentlich. Am Nachmittag erreichen wir unser Lager und werden hier auch noch einige Zeit in knapp 5900 Höhe verbringen bis der Schnee weniger wird und wir sicher absteigen bzw. hinunterfahren können.

Wir berichten auch die kommenden Tage ob wir überhaupt vom Berg kommen.

Der Höhepunkt ist auf jeden Fall erreicht und somit auch eine herausragende Leistung der E-Mobilität, die wir als Team voll und ganz unterstreichen können. Ob nun die Radtour zum Baggersee oder ein Alpencross: Hauptsache man ist draußen in der Natur und erlebt die Welt.

Vielen Dank an alle die uns bis hier hin begleitet haben.

Viele Grüße aus Chile.
Sebastian, Pitt, Jörg und Mike

19. Januar 2017

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Expedition auf den Ojos del Salado, Chile

Wir sind im höchsten Lager angekommen und haben uns mit unseren Bikes noch weiter auf 6005 Meter hochgeschraubt.

Gegen 17 Uhr kam dann wieder schlechtes Wetter auf. Seitdem schneit es auch und wir haben unsere wärmste Schöffel-Kleidung, bestehend aus isolierter Hose und dicker Daunenjacke bereitgelegt, um morgen früh weitere Höhenmeter zu schaffen und uns einen Weg durch den Schnee zu bahnen.

Seit 15 Uhr haben wir zwei Bergsteiger unterhalb des Gipfels beobachten können, die auf dem Weg nach unten waren. Gegen 18 Uhr kam einer der beiden in unser Lager an. Er machte sich sorgen um seinen Bruder, der eigentlich nur 20 Minuten hinter ihm sei. Nach einer Stunde warten sind dann Sebastian und Mike aufgestiegen zusammen mit dem Bruder. Dichtes Schneetreiben und Gewitter machen den Aufstieg schwierig und wir bekamen wenig Luft. Nach 300 Metern erreichten wir den vollkommen erschöpften Mann und schleppen ihn in das Lager zurück. Wir sind alle froh ihn gefunden zu haben und geben unseren Gefühlen freien Lauf.

Ob morgen das Kamerateam aufgrund der Neuschneemenge zu uns stoßen kann, entscheiden wir um 4.30 Uhr. Es wird zunehmend ernst hier in der großen Höhe.

Auf den Bildern: Unser Kamerateam bei der Arbeit in gut 5500 Meter Höhe. Auf dem anderen Bild stehen wir an der Höhenmarkierung.

18. Januar 2017

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Expedition auf den Ojos del Salado, Chile

Wir sitzen gerade auf 5200 Meter fest.
Das Wetter spielt uns gerade nicht zu, trotzdem müssen wir morgen weiter hinauf.

Heute haben wir den gesamten Tag im Hochlager verbracht und uns mit weiteren Bergsteigern kurzgeschlossen, wie die kommenden Tage aussehen könnten. Die Schwierigkeit ist aktuell der Schnee, der vor allem kurz unterhalb des Gipfels tückisch sein kann. Auch macht uns der regelmäßige Wetterumschwung ab 15 Uhr zu schaffen der immer viel Wind, Gewitter und Niederschlag bringt. Hier oben haben wir auf dem nächst höheren Hügel einen Blitzableiter bauen müssen, sodass unser großes Zelt nicht alle Energie auf sich nehmen muss.
Der ein oder andere Bergsteiger hat es sich natürlich nicht nehmen lassen und ist auch eine Runde auf unseren E-Bikes gefahren. Jeder kam mit einem Grinsen im Gesicht zurück und hat gefragt, wann wir das Rad abgeben wollen.

Durch die vielen Stunden am und im Zelt haben wir wieder einmal unser Equipment ordnen können. Mike hat seine Bilder sortieren können und sogar auf eine externe Backup-Festplatte sichern können, Sebastian hat sich liebevoll um die Essenskisten gekümmert, Pitt hat die nächste Düse im Benzingenerator eingebaut, um auch in 6000 Metern noch Strom zu bekommen und wir alle haben uns mit Schmelzwasser ein wenig reinigen können. Ganz wichtig natürlich unsere Füße, auf die wir die kommenden Tage noch mehr zählen müssen. Canesten hilft uns dabei auch, die letzte Woche unbeschwert zu genießen.

Dadurch, dass wir letzte Woche schon Schwierigkeiten in großer Höhe mit dem Begleitfahrzeug hatten, hat sich Jörg in niedrigere Höhen abgesetzt. Das Risiko war uns zu groß, erneut hier oben stecken zu bleiben. Hier oben entsteht durch den fehlenden Sauerstoff mehr Ruß und gleichzeitig ist der Rußpartikelfilter aufgrund des wenigen Sauerstoffs nicht in der Lage, sich selber zu reinigen.

17. Januar 2017

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Expedition auf den Ojos del Salado, Chile

5200 Meter, wir sind wieder im Hochlager. Es ist fast 20 Uhr und ein Gewitter tobt um uns herum, mal mit Hagel und Schnee, mal komplette Windstille. Unser Zelt steht wie eine Eins und wir fühlen uns relativ sicher.

Heute Morgen sind wir auf 4400 Meter losgefahren innerhalb 1:15 Fahrzeit schon auf 5200 Meter angekommen. Alle tiefen Sandsteine auf der Strecke waren noch gut passierbar durch die Schneedecke der letzten Nacht. Weiter oben liegen gut 50 cm Neuschnee was entweder eine  Segen oder auch Handicap sein kann. Wir werden es morgen n Angriff nehmen und schauen wie weit wir am Ojos mit Schnee hochkommen. Unser Generator läuft draußen vor dem Zelt und lädt die Akkus als auch Funkgeräte und Satellitentechnik. Nebenbei hören wir Musik, grooven im Zelt und freuen uns dass wir schon so weit gekommen sind.

Auf den Bildern einmal der Wettersturz mit Schnee in der Wüste und dann die drei Herren erschöpft im Hochlager.

16. Januar 2017

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Expedition auf den Ojos del Salado, Chile

Gute 130 km waren es dann doch heute. Gegen Ende des Tages hat uns ein heftiges Gewitter mit Hagel und starken Windböen erwischt. Sehr gefährliche Situation, da das Gelände um uns herum sehr flach war und keinerlei Schutz bot. Jetzt sind wir auf 4400 Meter, am Fuße des Ojos und es schneit heftig und zurzeit überlegen wir, wie unser kommender Tag aussehen könnte. Wir werden dies morgen früh entscheiden.  Heute sind wir alle sehr erschöpft von der Tagesetappe und freuen uns auf unsere warmen Schlafsäcke. Ansonsten geht es uns gut.

Noch ca. 31 km bis zum Gipfel.

15. Januar 2017

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Expedition auf den Ojos del Salado, Chile

Wir sind weitere 100 Kilometer in Richtung Berg herangekommen und befinden uns auf ca. 3400 Meter Höhe. Der Direktor einer Goldmine hat uns am Wegesrand eingeladen, die Nacht in seinen Minenarbeiterbaracken zu verbringen. Jeder hat sein eigenes Zimmer bekommen und wir können gar nicht aufhören, von der Gastfreundschaft zu schwärmen.

Der Tag heute hatte mit gut 2500 Höhenmetern einiges aus den Waden herausgekitzelt und so werden wir auch Magnesium heute Abend nochmal zusätzlich zu uns nehmen. Die Sonne brennt mit 44 Grad in der Sonne auf uns ein. Schutz besteht nicht. Kein Schatten, keine kühlen Ecken. Die Strecke ist hier teilweise unglaublich spannend und mal will man einfach nur die 20 km Strecke, die nur geradeaus führt, schnell überwinden.

Was uns aktuell noch an Hitze stört wird sich ab morgen sicherlich ändern. Dann haben wir es an den Bergfuß geschafft und sind auf 4400 Meter. Ob wir es am selben Tag noch bis auf das Atacama Camp schaffen, wissen wir noch nicht. Es wären dann gut 145 Kilometer und wir radeln ab morgen dann von 3400 auf 5200 Meter Höhe. Die Bikes schlagen sich super – keinerlei Handicaps, ob nun im feinen Wüstensand oder im groben Geröll. Kette und Lack halten.

Ebenso harmoniert der Elektroantrieb perfekt zu unserem Projekt. In drei Tagen werden wir die Kraftersparnis dann Live erleben können, wenn wir uns in weit über 6000 Meter langsam auf den Gipfel kämpfen wollen.

Heute Abend in den Baracken ist ein letztes Mal intensive Körperpflege möglich und so achten wir darauf dass unsere Reisapotheke ordentlich genutzt wird und Füße aber auch die verbrannten Schultern und Lippen pflegen.

14. Januar 2017

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Start der Expedition auf den Ojos del Salado

Um halb neun treffen wir uns mit dem SWR-Kamerateam direkt am Kalten Pazifik. Die Stimmung und ist besser, aber auch angespannt. Wir drei Radfahrer haben zwar die komplette Route verinnerlicht und auf dem GPS-Gerät abgespeichert, jedoch haben wir die a Route auch nur via Satellitenbilder und Fotos angelegt. Heute Abend werden wir sagen können – ja, es hat geklappt oder nein, wir sind in der berühmten und trockensten Wüste der Welt stecken geblieben.

Letztendlich hat alles bestens funktioniert: Wir haben riesige Sanddünen überwunden, haben den gesamten Tag eine brennende Wüstensonne gespürt und liegen nun mitten in einem alten Flussbett in unseren Schlafsäcken unter freiem Himmel. Glasklar und eine Millionen von Sternen.

Tagesdistanz gut 128 Kilometer und gut 2000 Höhenmeter insgesamt. Morgen geht es weitere 110 km weiter bergauf. Montag überqueren wir einen 4400 Meter hohen Pass. Das wird sicherlich toll. Unser Auto schnitt ach im Wüstensand gut ab und mithilfe unseres kräftgen Dachgepäckträgers von Black Sheep transportieren wir viele hundert Kilo Ausrüstung und unzählige Liter Wasser.

Auf den Fotos: Mitten in der Wüste und Pitt beim Bett machen.

11. und 12. Januar 2017

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Bahia Inglese, Chile, Region Atacama

11. Januar

Nachdem wir am Vortag ein so überwältigendes Erlebnis hatten, wurden wir gleich am Folgetag von der Realität eingeholt.

Unser Begleitfahrzeug hat sich kein Zentimeter mehr vorwärts oder rückwärts bewegt. Erst nachdem wir quasi alles was zwischen Turbolader und Katalysator in der Auspuffanlage vom Motor abmontiert haben und somit aus dem Auto eine dunkel Qualmende Dampflock gemacht haben hat der Motor seine enorme Leistung wieder in Bewegungsenergie umgesetzt, zumindest zu knapp 30%.
Diese Arbeiten in über 5.200 Meter Höhe mit Fahrradwerkzeug durchzuführen und vor dem herannahenden Schnee schnell zu lösen war uns eine besondere Herausforderung.

Unten, auf gut 4.400 Meter haben wir dann sogar das Fernsehteam begrüßen können die uns nicht nur mit einer tollen Flasche Wein entgegen kamen.
Wir sind akklimatisiert, zumindest bis gut 5.500 Meter.
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12. Januar

Hier unten auf Meeresspiegelhöhe hat ein kleines Autohaus den Motor wieder instand gesetzt und wir werden ihn nächste Woche wieder auf ein Neues in großer Höhe quälen.

Zumindest ist es ein Motor den man anscheinend noch selber reparieren kann, obwohl von Baujahr 2014! Nun sitzen wir bei angenehmen 24 Grad am Abend am Pazifik, werden noch einen weiteren Tag die Ausrüstungsgegenstände vorbereiten und vom vielen Vulkanstaub der letzten 10 Tage säubern und dann am 14.1., einen Tag später als ursprünglich geplant, starten.

Den verloren Tag werden wir durch unsere gute Akklimatisierung und die schnellen Fahrräder wieder aufholen, dies aber nur zwischen dem Camp auf 4.400 und 5.800. Da werden wir gleich versuchen in das höchste Lager zu kommen bei passendem Wetterfenster.

Nicht nur dass wir dort am Vulkan wirklich weit weg von allem sind und die Kommunikation mit der Zivilisation nicht immer leicht fällt, auch stellt uns der Kontinent oft seine Langsamkeit vor.

Hier müssen wir einen Kompromiss suchen, schnell genug am Berg sein um nicht zu lange der knappen Luft ausgesetzt zu sein, die Langsamkeit erfahren um ein Erlebnis wirklich voll und ganz erleben zu können.

Auf den Bildern:

→ Pitt und Sebastian bei einer kurzen Rast zwischen dem Atacama Lager (5200 m) und Tejos Lager (5800 m)

→ Büßereis Felder. Ein wirklich tolles Phänomen welches eine Schneeschicht durch Sonne und Wind zu spitzen Eispfeilen schmelzen lässt. mal 50 cm hoch, mal 2 Meter.

→ Pitt repariert das Fahrzeug in großer Höhe.

09. Januar 2017

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Laguna Verde, Chile

Einfach mal so … auf 5.900 Meter mit dem Fahrrad gefahren! Was für eine unglaubliche Erfahrung! Wir sind heute Mittag weitere 600 Höhenmeter durch teils tiefen Sand hinauf. Unsere Bosch-Motoren laufen einwandfrei, auch wenn wir direkt nach dem Start eine maximale Reichweite von 22 km angezeigt bekommen. Daran sieht man wie heftig das Gelände ist. Oben auf 5.800 Metern steht ein roter Überseecontainer der Schutz vor den Elementen bieten kann. Nach einer Verschnaufpause haben wir uns angeschaut und grinsend uns gegenseitig gefragt, ob wir nicht noch weitere 100 Höhenmeter machen wollen. Na klar! Ein überwältigendes Gefühl was so selbst von Mike noch nie wahrgenommen wurde. Normalerweise kommt man am Etappenziel an und fällt in den Schlafsack – will nichts mehr machen, kocht sich zwei Stunden später sein Süppchen und schläft weiter.

Von unserer maximalen Höhe haben wir auch eine Passage finden können auf die andere Seite des Vulkans zu kommen. Von dort ist es sicherlich machbar bis auf 6.700 Meter zu kommen. Wir sind guter Dinge nächste Woche auf diese Art Richtung Gipfel zu kommen.

Heute Nacht schlafen wir nochmal auf 5.200 Meter, fahren dann in den kommenden drei Tagen zum Pazifik, werden versuchen unsere staubigen und mittlerweile doch männlich riechenden Kleidungsstücke zu säubern, und brechen dann mit vollgetankt Akkus und Oberschenkeln zum Höhenrekord auf.

Wir freuen uns sehr, dass wir auf so tollen Support setzen können und die vielen Menschen aus Nah und Fern uns mit Ideen und Lösungen helfen. Sei es nun unser Begleitfahrzeug auch noch auf 5.800 Meter bringen zu wollen oder vor einigen Tagen weiter unten in wüstenartigen Teilen der Strecke, die Grenzpolizei uns Wasser anbietet.

So wissen wir, dass wir ein winziger Teil auf dieser Erde sind, aber durch unser Projekt Menschen verbinden lassen können, egal woher sie kommen.

Auf den Bildern: Pitt und Sebastian überprüfen die Position in der Karte. Sebastian hält Kontakt zur Außenwelt was uns mithilfe von Satellitentelefon und Modem gelingt aber immer sehr lange dauert. Um eine Mail mit einem Bild (ca. 60kb groß) zu senden, dauert es gute 6 Minuten.

08. Januar 2017

Laguna Verde, Chile

Viel Wind und nicht viele Plusgrade. Letztendlich haben wir zwar keinen Schnee wie in Deutschland, jedoch würden auch wir uns über eine warme Dusche und weiches Bett freuen. Nicht viele möchten mit uns tauschen. Bei den Akklimatisierungs-Trips in die Höhe kommt jeder an seine Leistungsgrenze und geht darüber hinaus. Teilweise in ungeahnte Bereiche die man sich sein Leben lang nicht vorstellen konnte.

Pitt ist Diabetiker und schafft es trotz Strapazen seine Werte gut im Auge zu behalten. Das ist mit moderner Technik sogar für die anderen beiden Radfahrer verständlich und so wissen wir wann es eine Pause gibt oder wir sogar noch schneller treten müssen um Pitt einzuholen. Es macht Spaß mit dem Team und wir sind guter Dinge morgen wieder auf das 5.200er Lager zu fahren und dort die kommenden zwei Nächte zu verbringen. Ein wenig sorge mach uns das Wetter ab Dienstag. Dort soll es kälter und auch Schneefall geben. Nicht viel, aber wenn die Steine vom Schnee bedeckt sind sehen wir sie nicht mehr als Hindernis und können stürzen. Dass ist bei den rasanten Abfahrten dann ab Mittwoch natürlich verhängnisvoll. Wir werden sehen was das Wetter ab Dienstag macht.

Auf den Bildern: Mike mal nicht auf dem Fahrrad und Jörg wie er versucht mit den schnellen E-Bikes mitzuhalten. Es ist wundervoll hier oben, nur halt sehr windig – nein es ist stürmisch , von morgens bis abends.

07. Januar 2017

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Laguna Verde, Chile

5.200 Meter, das war unser Ziel für heute. Nach ein wenig Diskussion auf knapp 5.000 Meter, ob die Akkukapazität wirklich auch noch für den gut 38 km langen Rückweg reicht, haben wir uns ins Atacama Hochlager hochgekämmt, teilweise waren viele tiefsandige Parts mit dabei und wir hatten Mühe genug Grip als auch überhaupt auf der Spur zu bleiben. Hinab sind wir dann zwar schnell vorangekommen, jedoch haben die sandigen Bereiche uns oft ausgebremst. Fix und fertig liegen wir jetzt in den Schlafsäcken. Morgen legen wir einen weiteren Fototag ein.

Auf dem Foto ist der starke Pitt, der heitere Sebastian und ein erschöpfter Mike zusehen.

06. Januar 2017

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Laguna Verde, Chile

Heute haben wir eine erste große Runde mit den Bikes gemacht. Es waren ca. 40 km mit dem einen oder anderen Handicap.

Teilweise versuchten wir uns durch weichen Lavasand zu manövrieren nach gut fünf Minuten waren wir jedoch fix und fertig. Die einzige Lösung erschien uns über grobes Geröll zu fahren. Wie gut dass die Bikes vollgefedert sind. So haben wir uns auf gut 4.500 Meter hochgekämpft. Eisiger Wind hat uns jedoch nicht lange die Aussicht auf den Ojos del Salado genießen lassen. Dafür waren wir zu leicht bekleidet.

Aktuell laden die Akkus der E-Bikes wieder auf damit sie uns morgen hoffentlich weit hinauf bringen. Morgen versuchen wir zum Atacama Refugio zu kommen. Das liegt auf 5.200 Meter. Wir werden nun regelmäßig die n die Höhe vorzustoßen. Bis zum 11.1. haben wir dafür auch noch gut Zeit. Am 11. treffen wir uns hier an der Laguna Verde mit dem Filmteam vom SWR, welches dann die gesamte Expedition vom Strand am Pazifik bis auf den zweithöchsten Berg Nord und Südamerikas, 6.890 Meter. Nur noch der Aconcagua ist gut 60 Meter höher, und auch gar nicht so weit weg, nur ca. 600 km Luftlinie.

Eines der beiden Bilder zeigt unseren Berg – der mit den Wolken über dem Gipfel. Ein weiter Weg! Entschuldigt bitte die Bildqualität, die Übertragung muss per Satelliten-Telefon erfolgen.

05. Januar 2017

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Laguna Verde, Chile

Langsam können wir uns ordnen und die Akklimatisierung schreitet voran. Wir haben die warmen Quellen am Salzsee entdeckt und ein langes Bad genossen. Die Quellen sind gut 35 Grad warm, der Salzsee gute 10 Grad. Somit ist die Entscheidung recht schnell gefallen, wo wir den Kopf unter Wasser tauchen. Sebastian und Mike sind heute auf der Suche gewesen Frischwasser zu erhalten. Keine leichte Aufgabe, wo doch das meiste Wasser extrem salzig oder von ungenießbarer Qualität ist. Nach gut 10 km auf dem Rad sind wir fündig geworden. Es schmeckt zwar sehr nach Mineralien und vor allem Eisen aber es ist Trinkwasser. Hier oben ist sonst nichts an der Passstraße nach Argentinien auf gut 4.300 Meter. Kein Strom, keine Telefonempfang oder halt einfach nur Wasser. Tagsüber sind es gute 25 Grad, nachts dann empfindlich kalt.

Sebastian, Pitt und Mike schlafen in einem Tentipi Zelt – es ist unglaublich groß, wir können uns im Stehen anziehen oder auch hier drin essen. Jörg schläft im Dachzelt auf seinem Auto. Er hat dadurch weniger Stress mit den Füchsen die hier in der Dämmerung und nachts herumlaufen. Aber grundsätzlich haben die Füchse mehr Lust auf die Flamingos die weiter östlich von unserem Standpunkt leben.

Morgen werden wir uns weiter auf die Höhe vorbereiten und leichte Aktivitäten mit den Rädern unternehmen. Leicht bedeuten hier aktuell für uns noch Höchstleistung und ein Puls zwischen 130 und 150.

Gruß aus Chile senden Jörg, Sebastian, Pitt und Mike

04. Januar 2017

Laguna Verde, Chile

Wir sind heute morgen endlich angekommen. Laguna Verde – ein unglaublich schöner Salzsee auf gut 4.300 Meter Höhe. Teile des Teams haben mit der Höhe gut zu kämpfen, jedoch sind die kommenden Tage ja dafür da, dass wir uns an die Höhe gewöhnen, um ab nächster Woche auch in über 6.000 Meter noch Radfahrern zu können. Es stürmt tagsüber sehr, jedoch freuen wir uns über unsere warme Kleidung und genug Tee den wir oft kochen. Auf dem Foto nimmt Pitt gerade unseren Benzingenerator auseinander, um eine Vergaserdüse auszuwechseln, die uns netterweise vom Hersteller gleich mitgegeben wurde. Läuft! Pitt, unser Diabetiker, ist mit am fittesten und kann es kaum erwarten morgen endlich aufs Fahrrad zu steigen und die ersten Runden im schwarzen-rot-gelben Vulkangestein zu drehen. Uns geht es soweit gut, können uns auf viele wertvolle Ausrüstungsgegenstände verlassen und freuen uns auf das Frühstück morgen früh. Rührei!

03. Januar 2017

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Copiapó, Chile

Gut 800 km Richtung Norden sind wir in den letzten beiden Tagen gefahren. Ab heute Nacht sind wir an der Laguna Verde. Gut 8 Stunden später als geplant aber dafür sind wir gut gelaunt und freuen uns, dass wir zeitnah an unserem Startplatz der Akklimatisierung sind.
Das Auto ist mit gut 700 Kilo Equipment beladen und viel mehr passt auch nicht mehr hinein. Hier unten auf Höhe des Meersspiegel sind es noch gut 30 Grad. 5 Stunden später werden es nur noch 4 Grad sein. Ein Foto gibt es morgen erst wieder. Dafür aber dann endlich was großartiges!

01. Januar 2017

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Amsterdam, Niederlande

Endlich geht es los!

Pitt Schmidt, Sebastien Gerl und Mike Fuchs werden heute nach Südamerika aufbrechen. Jörg v Hübbenet ist schon seit 4 Tagen vor Ort und koordiniert die komplizierte Logistik für unsere Fahrradexpedition mit E-Bikes. Wir sind alle sehr gespannt auf die Zeit in Chile und können es kaum erwarten mit den Rädern auf den höchsten Vulkan der Erde zu fahren.

Vielen Dank an unsere Partner und Unterstützer! Alle Beteiligten geben sich viel Mühe und haben uns mit ihrem professionellen und durchdachten Service als auch Ausrüstungsgegenständen bestmöglich versorgt. Wir sind sehr stolz darauf mit diesen Partnern ein spannendes Projekt realisieren zu können und freuen uns das Jahr 2017 auf diesem Wege starten zu lassen.

Informationen zur Expedition

Wenn Muskelkraft und innovative Bosch-Elektronik zur Einheit verschmelzen

Was bewegt vier Männer dazu, auf zwei Rädern vom idyllischen Sandstrand Bahia Inglesa an der chilenischen Westküste aufzubrechen, durch die Atacama-Wüste zu radeln und dann den Ojos de Salados – den höchsten Vulkan der Erde auf dem Sattel zu erklimmen?

„Mein Ziel ist es, Menschen zu bewegen – und zwar nicht nur wortwörtlich auf dem Fahrrad, sondern auch emotional“, sagt Mike Fuchs, Initiator der ungewöhnlichen Expedition. Fuchs, selbst leidenschaftlicher Radsportler und Fotograf hat für Extremsituationen eine doppelte Schwäche: Ob bei der Winterbesteigung des Denali oder einer Fahrradtour mit Diabetikern von der Ostsee bis auf die Zugspitze:

„Immer geht es um die perfekte Symbiose von Mensch und Technik. Forschung und Fortschritt in der Mobilität ermöglichen uns so das schier Unmögliche“,

sagt Mike Fuchs. Denn während auf den ersten Etappen noch die pure Muskelkraft die Männer ihrem Ziel näherbringt, so ist es spätestens am Fuße des Vulkans das verlässliche Antriebssytem von Bosch, der ihnen hilft, die Höhenmeter souverän zu meistern. Dabei sind nicht alleine die rund 7000 Höhenmeter eine Herausforderung: Wüstenklima und Wassermangel, tiefe Schluchten und Schotterpisten, Hitze, Kälte und Höhenluft. Mit allen Widrigkeiten werden die Männer zu kämpfen haben.

Ojos del Salado by E-Bike

„Die Expedition erfordert nicht nur ein ausgeklügeltes Logistiksystem und eine gute Akklimatisierung vor Ort, sondern auch monatelange passgenaue Vorbereitung von zuhause aus“

beschreibt das Team, welches gerade die letzten Reisepläne durchgeht: Direkt nach Silvester fliegt das Expeditionsteam, Sebastian Gerl, Pitt Schmidt, Jörg v. Hübbenet und Mike Fuchs nach Chile. Erst Ende des Monats werden sie wieder nach Deutschland zurückkehren. Die erste Januarhälfte dient der Akklimatisierung an den fast 7000 Meter hohen Berg und dann vom 13. Bis 24. Januar endlich das eigentliche Projekt von 0 auf 6890 Meter.

So außergewöhnlich wie die Expedition selbst ist auch die Zusammensetzung des Teams: Außer Mike Fuchs und Jörg von Hübbenet sind noch Sebastian Gerl aus Darmstadt und Pitt Schmidt aus Hamburg dabei. Gerl ist gelernter Sportwissenschaftler. Handwerksmeister Schmidt muss neben der sportlichen Herausforderung auch noch seinen Typ-1-Diabetes tagtäglich bewältigen. „Ich fühle mich dadurch aber nicht gehandicapt, sondern erst recht motiviert“, sagt Schmidt. Und mit Sportdiabetologe Jörg von Hübbenet an seiner Seite, ist er medizinisch gut begleitet. Kurz nach dem Jahreswechsel trifft sich das Sportler-Team in Chile. Erst Ende des Monats werden sie wieder nach Deutschland zurückkehren. Dazwischen liegen Materialtests, Akklimatisierung und Höhentraining – und dann vom 13. bis 24. Januar die Expedition.

Spannende Kulissen, große Herausforderungen. Menschliche Höchstleistung und technischer Fortschritt. Große Emotionen und tiefsinnige Gedanken.

Was die vier Männer auf ihrer Expedition zum höchsten Vulkan der Erde erleben werden, kann man nur ahnen. Ein Team des SWR wird die Expedition begleiten und dokumentieren. Chile kann kommen!

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Was die vier Männer auf ihrer Expedition zum höchsten Vulkan der Erde erleben werden, kann man nur ahnen. Ein Team des SWR wird die Expedition begleiten und dokumentieren. Mit denen hat das Radteam gerade im Schwarzwald trainiert und Interviews rund um das Thema E-Bike und die anschließende Reise abgedreht. Chile kann kommen!

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